In den letzten Tagen des Jahres 1879 kommt es in der Stuttgarter Weberstraße zu einem schrecklichen Verbrechen: Der Zimmermann Johann Waibel versucht die Familie seines Bruders auszulöschen und ermordet vier Angehörige. Zwei Kinder überleben die Attacke schwer verletzt. Der Fall Waibel bewegt und empört die Menschen in Stuttgart und anderen Teilen Württembergs. Vor allem befeuert er die öffentliche Debatte um die Todesstrafe, die in diesen Jahren im gesamten Kaiserreichs geführt wird. In Württemberg haben König Karl und seine Regierung seit über einem Jahrzehnt für die Begnadigung aller Todeskandidaten gesorgt. Aber nun wird auch hier der Ruf nach dem Fallbeil laut.
Der Vortrag zeichnet den Fall Waibel nach, verfolgt die Lebensläufe der Beteiligten und blickt auf die kriminalistische und juristische Aufarbeitung. Zugleich umreißt er die Geschichte der Todesstrafe im Königreich Württemberg.
JAN WIECHERT, Jahrgang 1982, ist als Quereinsteiger zur historischen Forschung gelangt. Nach einer langjährigen Tätigkeit im Landesarchiv Baden-Württemberg arbeitet er mittlerweile als freiberuflicher Schriftsteller, Geschichtsvermittler und Dozent. Sein besonderes Interesse gilt der Kriminal-, Rechts- und Sozialgeschichte im deutschen Südwesten. Seit 2017 hat er fünf Bücher sowie zahlreiche Aufsätze und Beiträge vorgelegt. Er lebt in Schwäbisch Hall.
Tickets 23 Euro | Mitglieder, Schüler:innen & Student:innen 18 Euro
Veranstaltungsort ABV-Zimmertheater, Heusteigstraße 45, 70180 Stuttgart
Eine Veranstaltung der Stuttgarter Kriminächte in Kooperation mit dem ABV-Zimmertheater
DER ORT: ABV Zimmertheater
Das ABV-Zimmertheater ist das älteste Amateurtheater Stuttgarts. Es existiert seit 1921 und ist eine Abteilung des Allgemeinen Bildungsvereins 1863 Stuttgart. Das Zimmertheater befindet sich im historisch bedeutsamen Gebäude des ehemaligen Landtags, im Eduard-Pfeiffer-Haus im Heusteigviertel.
Heusteigstraße 45, 70180 Stuttgart
Haltestelle Österreichischer Platz: U1, U14 | Bus 44